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Was lernt man als langjähriger HOSTEL- Bewohner. Zum einen, wo die Futterquelle in der Küche ist.
Das ist dann etweder ein Fachel, ein beschriftetes Sackerl oder ganz einfach der Keksteller.
Ich hoffe die Hostelaner in Fairbanks haben Freude mit meinen 2 kg Knoblauch - 1 kg habe ich ja in meiner Hühnersuppe verarbeitet!!
Zum anderen lernt man KOMMUNIZIEREN. Natürlich nur dann, wenn man das auch wirklich will. Ich habe schon Hostels erlebt, in denen keiner mit dem anderen gesprochen hat und dann solche, wie in Homer, wo man gleich eine gemeinsame Beachparty gefeiert hat.
Ein paar Typen aus dem Fairbanks Hostel möchte ich hier als Beispiele für die Vielfältigkeit an Persönlichkeiten anführen.
Da ist zum Beispiel HARVARD, nach eigenen Aussagen wurde die Universität nach ihm benannt. Er ist Antropologe und hat die Eskimos und Indianer Alaskas mit seinen Studenten jahrelang interviewt und darüber ein Buch geschrieben - ARCTIC GARDEN. Gerade war er wieder für ein paar Wochen im Indianer- und Eskimogebiet.
Dort kann man jedoch nicht einfach HINFAHREN, sondern muss ein Wasserflugzeug chartern. Der Grossteil Alaskas ist übrigens nur mit dem Flugzeug erreichbar. Details zu dem Projekt siehe http://www.arcticvoices.org/.
Mit ihm habe ich über die Umweltsünden von BP und die Lebensweise der Eskimo und Indianer lange gesprochen bzw. diskutiert. Er wird sein spannendes Buch ins Deutsche übersetzen lassen und kommt dann nach Europa auf eine Promotion Tour.
Dann ist da BEN, die Schnarchsocke aus meinem Wohnzelt. Er kommt aus Arcata, Kalifornien und ist über die Sommermonate als Parkranger beschäftigt. Er kümmert sich um die Einhaltung der Parkregeln und beobachtet und archiviert das Leben der Tiere in einem Nationalpark.
Er hat gestern eine Riesenpizza mit 80 cm Durchmesser verdrückt und hat, wie man sieht, schon wieder Hunger.
MEL (TI) kommt aus Kopenhagen, Dänemark. Er studiert ab Herbst in Fairbanks, ist aber schon jetzt gekommen, um sich eine entsprechende Wohnung zu suchen. Er ist sehr ruhig, sitzt den ganzen Tag vor seinem Laptop und kommuniziert ab und zu mit der Heimat. Dannn strahlt er übers ganze Gesicht und lässt seine Emotionen raus.
Dann ist da LAURA aus Köln, Deutschland. Die ist 20 Jahre alt und seit Mai 2010 mit dem Zelt unterwegs. Zu Beginn der Reise hat sie sich von ihrem Freund getrennt, in Kanada dann gleich einen neuen kennen gelernt und trampt jetzt zwischen Kanada und Alaska alleine herum per HITCH-HIKING (Autostoppen).
Sie schläft hauptsächlich in ihrem Zelt und leistet sich ab und zu ein Hostel, wo sie auch zeltet. Sie hat mir tolle Storrys über ihre Reise erzählt.
Unter anderem hat ihr jemand das Schiessen beigebracht, damit sie sich selbst verteidigen kann; jemand anderer hat ihr U$ 300,- geschenkt, damit sie nicht immer in der Wildnis übernachten muss; den Yukon River ist sie 5 Tage ganz alleine in einem Kanu runter gefahren, usw.
Ihr einziges Problem ist, das sie noch keine 21 Jahre alt ist, damit sie in eine Bar mit Alkoholausschank rein darf. Auf demFoto ist sie gerade aus dem Zelt gekrochen...
Dann ist da noch JÜRGEN, ebenfalls aus Deutschland, der gemeinsam mit seinem Freund eine spannende Flussbefahrung am NOATAK RIVER in der Wildnis macht. Dazu lassen sie sich mit einem Flugzeug am Beginn des Flusses aussetzen und befahren in zirka 4 Wochen den kompletten Fluss, der eine Länge von etwa 640 Kilometern hat bis ans Meer, nach Kotzebue - JA, so heisst der Ort wirklich!!!
Das besondere an der Reise ist, das sie in den 4 Wochen komplett auf sich alleine gestellt sind. Es gibt keine Hilfe von aussen, kein Funknetz, geschweige denn ein Handynetz. Sollte etwas passieren sind sie ganz auf sich alleine gestellt. Wer sich dafür näher interessiert, kann sich die Details auf der Homepage von Jürgen ansehen http://www.alaskadream.de/.
Auf seiner Homepage steht auch ein ganz besonderer Spruch:
Welchen Sinn haben Träume, wenn wir keinen einzigen wahr machen?
Nicolas Vainer
Das war jetzt eine kleine Auswahl der Leute, die ich auf meiner Reise kennenlernen durfte. Jeder hat so seine eigene Geschichte, seine eigenen tragischen, spannenden und fröhlichen Erlebnisse, von denen er/sie erzählt, wenn man sich für ihn/sie interessiert und ihn/sie fragt.
Vom Teenager bis zum Greis, vom Lebenskünstler bis zum Universitätsprofessor sind sie alle unterwegs. Unterwegs um ihren Horizont zu erweitern, neue Länder kennen zu lernen, Freunde zu finden, Abenteuer zu bestehen, zu flüchten, zu suchen und zu finden und den Weg zum Ziel zu machen.
In diesem Sinne bis morgen...
P.S.: @mawi - die Fotos von Talkeetna habe ich noch einmal hochgeladen! Übrigens - das eine Mädl ist nach wie vor noch zu haben...
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