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Als ich heute aus meinem Zelt krieche erwartet mich schon ein neugieriges Erdmännchen. Irgend so ein frecher Österreicher hat doch glatt vor seiner Höhle sein Zelt aufgeschlagen...
Ich schau mich einmal ordentlich um, was da so los ist. Als ich gestern, spät in der Nacht angekommen bin, habe ich nicht mehr viel gesehen.
Ich räume die Sachen aus den Zelt und bereite mich auf ein grandioses Frühstück vor - einen Erdnussriegel und Wasser. Ist noch immer besser als gar nichts...
Plötzlich ist da die Parkrangerin und fragt nach meiner Campingkarte. Ich antworte, das ich sehr spät angekommen bin und schon alles zu war.
Es gibt auch einen Buchungsautomaten - da werde ich hingeschickt um schnell noch ein Ticket zu lösen. So ein Stress in der Früh, ich bin noch gar nicht richtig munter.
Ich suche den Automaten und komme zum Luxusvan der Parkrangerin.
Daneben finde ich die Toiletten (ich hätte vorhin nicht in den Wald gehen müssen) und den Buchungsautomaten.
Die U$ 12,- sind ein gnädiger Preis für einen perfekt eingerichteten Campingplatz. Da es keine Duschen gibt dürfte es so günstig sein.
Ich bin über den Osteingang rein gekommen und arbeite mich jetzt in Richtung GRAND CANYON VILLAGE vor.
Die Ausmasse des GRAND CANYON sind gewaltig.
Es sind auch jede Menge Motorradfahrer unterwegs. Ich treffe ein Schweizer Pärchen, die mit einer Mietharley unterwegs sind. Für die 3 Wochen Motorrad- Mietdauer legen sie US 2.500,- also ca. 1.875,- Euro pro Motorrad hin.
Sie fahren die Route 66 und besuchen alle Besonderheiten auf ihrem Weg, wie auch den Grand Canyon National Park.
Am Abgrund haben es sich 2 grosse Raben gemütlich gemacht und warten darauf, das von dem einen oder anderen Touristen was für sie abfällt.
Ich bin vom DEAD HORSE POINT schon verwöhnt worden mit Canyons, trotzdem kann ich mich nicht satt sehen.
Unterwegs wird vor Wildkatzen gewarnt - ich bekomme den ganzen Tag jedoch keine zu sehen. Dazu sind hier zu viele Touristen unterwegs.
Seinerzeit mussten die Besucher eine 11-stündige Anreise mit der Kutsche aus Flagstaff in Kauf nehmen.
Damals waren auch noch die Hosenträger sehr stark in Mode...
Es wurden auch Mienen betrieben um diverse Edelmetalle zu fördern.
Professionell ging das natürlich nur im WEISSEN HEMD und KRWATTE....
Auf Tafeln wird vor den Gefahren des Nationalparks gewarnt.
Am 9. Juli 2004 starb die 24- jährige Marathonläuferin MARGARET BRADLEY an Dehydrierung, obwohl sie1,5 Liter Wasser, 2 Energieriegel und einen Apfel mithatte.
Sie und ihr Partner haben jedoch grundlegende Fehler begangen, die zu ihrem Tod geführt haben.
Ein toter Baum, der seine Äste in den Himmel streckt.
Eine japanische Touristin mit ihren Riesenzoom.
Ich frage sie, ob sie an der gegenüberliegenden Seite einen kleinen Stein fotografieren will. Sie grinst mich nur an und knipst fröhlich weiter.
Ich treffe DAVE und LINA aus Boston. Durch das Motorrad komme ich automatisch mit vielen Leuten ins Gespräch.
Ich frage ihn, ob er schon mit seiner SCHWIEGERMUTTER hier war. Er sagt, das er keine Schwiegermutter hat. Darauf ich: du warst mit ihr also schon vor einiger Zeit hier und sie ist nicht mehr STILL ALIVE...
No, er hat noch nicht geheiratet, muss also keine böse Schwiegermutter in den Grand Canyon stossen. Sie war schon einmal verheiratet, würde es aber eventuell noch einmal tun...
Die beiden fragen, ob ich nicht nach Boston kommen will - leider nein, es liegt auf der anderen Seite Amerikas und damit nicht auf meiner Route.
Ich komme im Grand Canyon Village an und begebe mich ins Vicitor Center um mich zu erkundigen.
Auf Schautafeln wir alles sehr ausführlich erklärt und dargestellt.
Um die knapp 5 Millionen Besucher zu bewältigen und die Umwelt zu schonen gibt es drei Buslinien, die die Besucher zu den besonderen Plätzen des Parks bringen.
Ich hole mir zuerst eine Stärkung im Supermarkt - natürlich CHICKEN WINGS.
Und dann geht es los. Auf einer Schautafel wird erklärt, wie ein Mules, ein Maultier entsteht.
Die Mules dienen dazu Touristen in den Canyongrund zu bringen, wie diesen Opa hier. Er bittet Touristen ihn zu fotografieren und ihm per Mail dann dieses Foto zuzusenden.
Blick zurück auf die LODGES am Canyonabgrund.
Für Kinder wird ein spezielles Programm geboten, wo sie sich ein Rangerabzeichen erarbeiten können.
Und immer wieder erin Blick in die Tiefe oder auf eine der vielen Aussichtsplattformen.
Auf Schautafeln wird alles genau erklärt.
Dieses deutsche Mädchen ist gerade dabei abzustürzen.
Das Mädl kann ich nicht mehr retten, dafür aber dieses süsse Eichkätzchen, das am verdursten ist.
Als Dankeschön gibts noch ein paar schöne POSEN für mich.
Da will ich um nichts nachstehen und possiere ebenfalls. Gleich hinter mir geht es hunderte Meter in die Tiefe. Eine Absicherung scheint hier keine so grosse Rolle zu spielen.
Plötzlich ein DANGER Zeichen.
Hier wurde in einer Miene URAN abgebaut und seither ist die ganze Gegend verseucht. Heute Abend brauche ich keine Taschenlampe mehr, da leuchte ich von alleine...
Hier wurden scheinbar ein paar besoffene Junkies beschäftigt. Es wurden jede Menge Draht dazu verwendet, Pflanzen einzuzäumen - ein absoluter Unsinn.
In Österreich würden wir solche Personen einsperren, damit sie keinen Umfug mehr anstellen können. Hier gibt es scheinbar zu viel Geld, Drahltzäune und Junkies...
Ein paar Meter weiter weg vom Canyon kümmert sich schon wieder niemand mehr um die Pflanzensicherung.
Blick auf die begeisterten Touristen.
Am Ende komme ich zu HERMITS REST, werfe einen Blick in den Kamin und mache mich mit dem Shuttlebus wieder auf den Rückweg.
Wir sehen einen Elch mit Jungem.
Am Ende der Buslinie sehen wir dann gleich eine ganze Elchhorde.
Und so geht ein toller Tag im grössten Nationalpark Amerikas zu Ende.
Ich besteige die KTM und düse nach Flagstaff, wo ich in einem Hostel einchecke.
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