Mittwoch, 22.9.2010: Las Vegas nach Ghosttown Delmar/USA-Nevada
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Nach 3 Übernachtungen geht es wieder in die Wüste. Zuvor heisst es jedoch wieder einmal zusammenpacken.
Ich fahre die Interstate 15 nordöstlich, um aus der Stadt rauszukommen.
Keine 10 Minuten später bin ich auch schon aus der Stadt draussen und wieder in der Wüste. Von der Interstate 15 biege ich dann auf die 93 ab, eine Nebenstrasse, die direkt nach Norden geht.
Wenn es irgendwie möglich ist, versuche ich kleinere Nebenstrassen zu nehmen.
Es ist sehr warm und hat an die 40 Grad Celsius.
Es geht durch endlos lange Täler in denen die Strassen nie zu enden scheinen.
Irgendwann dann eine Ortsbezeichnung nach Coyote Springs. Ich fahre jedoch nach Norden weiter.
In einer kleinen Stadt, Alamo mache ich Mittagspause. Rindfleisch mit Kartoffelpüree mit Zwiebeln und grüne Bohnen. Dazu gibt es Buttermilchgebäck mit salziger Butter.
Es sollte meine erste und letzte Mahlzeit für heute werden, was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss.
In der Speisekarte werden auch die Mietkabinen angeboten und auf die touristischen Möglichkeiten hingewiesen. Unter anderem gibt es einen Ausflug zu einer Geisterstadt.
Das ist PIOCHE, zirka 80 Meilen entfernt, in der Stadt wurden einige alte Häuser erhalten.
Ich meine eine richtige GHOST TOWN, in der niemand wohnt.
Die Kellnerin denkt nach. JA, vor vielen Jahren war sie einmal in so einer verfallenen Stadt, die ist jedoch sehr schwer zu erreichen, aber mit dem Motorrad könnte es klappen.
Sie beschreibt mir den Weg.
Unterwegs stosse ich auf ein Hinweisschild zu den ALIENS.
Area 51 und die Stadt Rachel sind hier sehr nahe. Das schaue ich mir genauer an.
Ich frage 2 Damen nach dem genauen Weg. Sie beschreiben mir den Weg und erzählen, das da nicht wirklich was zu sehen ist, bis auf einen Shop mit Aliensachen und ein Restaurant.
Ich beschliesse auf die ALIENS zu verzichten, auf mich wartet GHOST TOWN DELMAR.
Ich komme in den GREAT BASIN NATIONALPARK, eine spannende Gegend. In diesem Gebiet befindet sich mein Ziel.
Ich finde die richtige Abbiegung und bin überrascht. Es ist zwar eine Schotterstrasse, die ist jedoch sehr gut ausgebaut.
Die Strasse wird jedoch immer schlechter und schlechter und dann geht es teilweise sehr steil in die Berge. Ohne Allrad und entsprechende Reifen ist diese Strecke sehr schwer zu befahren.
Grosse spitze Steine sind zu überwinden und es ist rutschig und schwierig zu fahren.
Ich fahre langsam, ich will keinen PLATTEN riskieren. Das Repararturset kommt noch frühzeitig genug zum Einsatz.
Und dann sehe ich es auch schon von weitem - DELMAR, meine Geisterstadt. 25 Kilometer weit von jeder Hauptstrasse entfernt. Wenn dir hier etwas passiert bist du aufgeschmissen...
Scheinbar eine alte Silbermine, die hier vor über hundert Jahren betrieben worden ist. Irgendwann wurde dann die Silberproduktion eingestellt und die Miene ihrem Schicksal überlassen.
Die Wohngebäude sind in sehr schlechtem Zustand. Das einzige was noch steht sind die Mauern.
Wie es scheint ist der Ort verlassen. Auf einem Plateau beginne ich mein Zelt aufzubauen.
Inzwischen habe ich einige Routine und das Zelt steht in 5 Minuten. Danach wird die Unterlage aufgeblasen, Schlafsack ausgerollt und die sachen ins Zelt gebracht.
Ich schaue mir die Umgebung genauer an. Unter dem Platteau liegen genietete Stahlteile herum.
Eines der Hauptgebäude, das schon teilweise eingestürzt ist.
Mauerreste eines Wohngebäudes.
Seltsame Sandgebilde, die sich hier geformt haben. Plötzlich saust etwas aus dem Gebüsch auf mich zu. Es ist ein aufgeschreckter Hase, der mit Vollgas davonsaust.
Oberhalb befindet sich die Abbaustelle, die schaue ich mir genauer an. Vor allem habe ich da oben eine Höhle ausgemacht.
Dazwischen ein komplett verrostetes Autowrack, das von Kugeln durchsiebt ist.
Irgendwelche Befestigungsmanschetten.
Die Überreste eines erschossenen Hasen liegen am Weg.
Dieser Platz dürfte für jede Menge Schiessübungen gedient haben. Vielleicht hat sich auch ein Gangster hier auf seinen nächsten Überfall vorbereitet, wer weis...
Ich komme dem Höhleneingang immer näher. Eine alte Zeltplane liegt vor dem Eingang.
Die Höhle ist mit Stacheldraht abgesperrt. Die Absperrung wurde jedoch teilweise entfernt.
Ich bin neugierig und steige in die Höhle hinab. Es ist eine sehr grosser Tunnel mit Metallteilen an der Decke. ich muss aufpassen, das ich niergendwo anstosse.
Ich spöre einen Luftzug und gehe immer tiefer in den Stollen hinein.
Leider habe ich keine Taschenlampe mit und so muss ich dann wieder umkehren.
Was in dem Tunnel wohl schon alles passiert sein mag?
Wieder am Tageslicht mache ich noch ein Foto von der zerschossenen Tonne.
Was wäre wenn jetzt plötzlich wer auftauchen würde......?
Es ist totar ruhig hier oben, kein Geräusch. Das ganze Gegenteil zu Las Vegas, wo ich die letzten 3 Nächte verbracht habe.
Ich erlebe einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Erschöpft lege ich mich Schlafen. Ich träume von Gangstern, ihren Bräuten und Raubzügen.
Irgendwann schrecke ich hoch und bin plötzlich hellwach. War da ein Geräusch? Ist da jemand gekommen, der jetzt vor dem Zelt steht?
Vorsichtig öffne ich das Zelt und spähe in die dunkle Nacht. Das einzige was ich sehe ist der Mond am schwarzen Himmel und so schlafe ich dann irgendwann wieder ein...
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